Die jährliche Kommandantendienstversammlung ist ein wichtiges Treffen zum Informationsaustausch für die freiwilligen Feuerwehren. Kreisbrandmeister Konrad Kellner lud dazu vergangenen Freitag die Kommandanten und Vertreter der Feuerwehren des KBM-Bereichs Lam ins Gasthaus Schmidberger in Arrach ein, wo er die zahlreich Erschienenen aus Lohberg, Lam, Thürnstein-Schrenkenthal, Engelshütt, Arrach, Haibühl-Ottenzell, Ansdorf-Simpering, Hohenwarth und Gotzendorf begrüßen konnte. Besonders hieß er Kreisbrandinspektor Andreas Bergbauer, Ehren-KBM Josef Pritzl, Leiter UG ÖEL Martin Silberbauer, stellvertr. Vorsitzender des KFV Cham Josef Mühlbauer, Fachberater Gefahrgut Bernd Hatzinger sowie stellvertr. Bürgermeister Hans Sperl willkommen. Der Rückblick über die vergangenen Einsätze erstreckte sich wieder über sämtliche Einsatzarten. Brände und Rauchentwicklungen, Ölspuren, Verkehrsunfälle, Bäume über Straßen infolge von
Sturmtiefs, Hubschrauberlandungen, Türöffnungen und Personensuchen standen auf der Tagesordnung für die Feuerwehren. Als „sicher nicht alltäglicher Einsatz“ blieb der Brandalarm in der Pfarrkirche Hohenwarth in Erinnerung, wo Jugendliche am Kordelzug einer Glocke zündelten und die Kirche dadurch stark verraucht war. Beim Übungsbetrieb dankte Kellner den Feuerwehren für die zahlreich veranstalteten Gemeinschaftsübungen, Brand- und THL-Übungen oder auch Ölwehr-Übungen. Hier blieb allen Beteiligten die Katastrophenschutzübung „Flammendes Steindl“ sehr positiv in Erinnerung. „Zwei schöne, fordernde und lehrreiche Tage mit vielen Eindrücken und Erkenntnissen“, fasste Kellner das Szenario, ein großer Waldbrand im Osserwald, kurz zusammen. Hierbei sei vor allem das Übungsgelände für die rund 1.300 Einsatzkräfte und zahlreichen
Sonderlagenzüge sehr herausfordernd gewesen. Auch sei die Großübung sehr Einsatzrealistisch abgelaufen, da im Vorfeld keine Informationen über die Aufgaben oder Anfahrtswege nach Außen gegeben wurden. Bezüglich der Leistungsabzeichen wünschte sich Kellner auch weiterhin rege Beteiligung. So wurde bei der Feuerwehr Thürnstein-Schrenkenthal erstmals das Ü40-Leistungsabzeichen „Die Gruppe im Löscheinsatz“ absolviert. Diesbezüglich verkündete Kellner auch, dass die Anstecker vom Bezirksfeuerwehrverband überarbeitet wurden und ab 2026 auch das Ü40-Leistungsabzeichen „Die Gruppe im Hilfeleistungseinsatz“ eingeführt werde. Auch bei den Jugendleistungsabzeichen, Jugendflammen und Kinderflammen bat er um Motivation der Kinder und Jugendlichen, diese abzulegen. Im Hinblick auf die kommenden Lehrgänge freute sich Kellner auf den in Kürze mit einer Rekordzahl von 42 Teilnehmern startenden Truppmann-Lehrgang (MTA) in Haibühl, wo viele neu ernannte Führungskräfte als Ausbilder fungieren werden. Beim geplanten Absturzsicherungs-Lehrgang in Lam bat er um mehr Anmeldungen, da diese bisher überschaubar seien. Auch die Truppführer-Ausbildung, welche für den MTA-Lehrgang „ein würdiger Abschluss zum voll ausgebildeten Feuerwehrmann und -frau ist“, solle forciert werden. Des Weiteren informierte Kellner über wichtige Änderungen im Feuerwehrgesetz. So sei das Ausschiedsalter aus dem aktiven Dienst durch den Freistaat Bayern auf das Renteneintrittsalter, derzeit das 67. Lebensjahr, angehoben worden. Außerdem können E-Call Alarmierungen ohne Spracherwiderung bei Falschalarmen, etwa durch ein zu Boden gefallenes Handy oder Smartwatch, künftig durch die Gemeinden beim Verursacher abgerechnet werden.
Inspektionsjugendwart Daniel Iglhaut informierte über den Inspektionsentscheid für den Bundeswettbewerb der Deutschen Jugendfeuerwehr in Haibühl, bei welchem leider nur sehr wenige Jugendgruppen teilnehmen würden. Beim diesjährigen Wissenstest in Lam mit dem Thema „Verhalten bei Unfällen“ sei künftig eine Praxisaufgabe zu bewältigen. Außerdem freute er sich über die Gründung zweier neuer Kinderfeuerwehren in Eismannsberg und Rimbach, sodass man aktuell 16 Kinderfeuerwehren im Inspektionsbereich zählen könne.
„Fordern, aber nicht überfordern“, nahm Kreisbrandinspektor Andreas Bergbauer die Kommandanten und Betreuer der Feuerwehren in die Pflicht. Demnächst starte die Aktionswoche „Viele Gesichter, eine Heimat“, welche betonen soll, dass die Heimat vom Ehrenamt lebt. Auch Bergbauer freute sich über die Anhebung des Austrittsalters aus dem aktiven Dienst, wodurch auch bereits ausgeschiedene Kameraden aus dem „Ruhestand“ zurückgeholt werden können. Ebenfalls appellierte er an die
Versammelten, angebotene Ausbildungen zu nutzen sowie freie Teilnehmerplätze aufzufüllen. Seinen Dank sprach er auch den Kommunen und Gemeinden für die jederzeitige Unterstützung aus. „Zusammenhalt, Miteinander und Kameradschaft stehen jederzeit im Vordergrund“, so der Kreisbrandinspektor.
Arrachs stellvertretender Bürgermeister Hans Sperl dankte den Versammelten für deren Ehrenamt und die geopferte Freizeit. Im Hinblick auf die Vielzahl an Einsätzen sei er froh, dass fachkundige Leute und das notwendige Know-How stets gegeben sind. Die Feuerwehren stünden aufgrund ihrer Verantwortung für die Sicherheit der Bürger bei den Gemeinden und Kommunen stets an oberster Stelle. „Ihr seid das Grundfundament unserer Sicherheit“, so der Bürgermeister.

