„Die Zeit war äußerst ereignisreich und verging wie im Flug“. Mit diesen Worten begrüßte Vorsitzender Andreas Lohberger die versammelten Mitglieder der Feuerwehr Arrach zur Jahreshauptversammlung für das Berichtsjahr 2023 im Hotel Herzog Heinrich. Besonders hieß er Ehrenkreisbrandrat a.D. Johann Weber, Ehrenkreisbrandmeister a.D. Josef Pritzl, Kreisbrandmeister Konrad Kellner sowie Bürgermeister Gerhard Mühlbauer willkommen. Nach der Verlesung der üppigen Tagesordnung gedachten die Versammelten ihrer verstorbenen Mitglieder, darunter besonders den kürzlich verstorbenen Franz Aschenbrenner sen. und Johann Klement. Schriftführer Georg Prantl verlas anschließend sein Protokoll zur letzten Jahreshauptversammlung.
Äußerst zufrieden blickte Andreas Lohberger auf das vergangene Vereinsjahr zurück. „Das Vereinsleben normalisierte sich und wir konnten wieder wie gewohnt weiter machen“, so der Vorsitzende. Sämtliche Veranstaltungen, darunter das Hallenfest, die Seeweihnacht, der Faschingsball und auch das erstmals von der Feuerwehr veranstaltete Adventsfenster beim Gerätehaus erfreuten sich großer Beliebtheit in der Bevölkerung. Auch umgekehrt war die Feuerwehr bei allen Veranstaltungen und Versammlungen, sowohl örtlich als auch überörtlich, stets mit einer starken Abordnung vertreten. Hier blieben besonders die besuchten Feuerwehrfeste in Sohl bei Teisnach und Kleinaign in Erinnerung. „So macht das Vereinsleben Spaß“, dankte Lohberger allen Mitgliedern für deren regelmäßige aktive Teilnahme. Besonders bei den Kirchgängen wünschte sich Lohberger jedoch künftig wieder mehr Beteiligung. In Summe wurden 40 Veranstaltungen besucht. Mit Stand zum 31. Dezember 2023 konnte die Feuerwehr 298 Mitglieder zählen, davon 210 passive und 88 aktive. Mit Blick auf die Vereinsverwaltung wurde mit der Software „Fire Manager“ eine optimale Lösung gefunden, welche nach längerfristiger Datenpflege nun in vollem Umfang einsatzbereit ist. Beim abschließenden Rückblick auf seine vergangenen sechs Amtsjahre konnte Lohberger zufrieden 262 besuchte Veranstaltungen zählen. Im Schnitt mit fünf Stunden gerechnet ergeben sich 1310 Gesamtstunden, also 55 Tage oder acht Wochen am Stück. Auch konnte er auf eine äußerst zufriedenstellende wirtschaftliche Entwicklung der Vereinsfinanzen seit seinem Amtsantritt verweisen. Besonders betonte Lohberger die Zuführung von in Summe 49.000 Euro aus dem Vereinsvermögen an die Aktiven. „Absolut beeindruckende Zahlen, die ohne euch alle nicht möglich gewesen wären“, dankte er für die Unterstützung.
In zeitlich nahtlosem Übergang ging Lohberger, stellvertretend für den krankheitsbedingt verhinderten Kassier Martin Hupf, auf die aktuelle Finanzlage ein. Das Vereinsvermögen steht, bedingt durch die bestens besuchten Veranstaltungen und den daraus resultierenden Überschüssen, auf einem äußerst komfortablen Stand. „Insgesamt eine sehr solide wirtschaftliche Entwicklung“, so Lohberger. Kassenprüfer Andreas Geiger, welcher mit Thomas Pfeffer im Vorfeld die Kasse geprüft hatte, konnte Hupf und zweitem Kassier Tobias Koller eine einwandfreie Kassenführung attestieren, sodass durch die Mitglieder einstimmig Entlastung erteilt werden konnte.
„Es war ein Einsatzjahr, das uns allen in Erinnerung bleiben wird“, so Kommandant Matthias Schmid bei seinem Rückblick. 63 Einsätze hatte die Feuerwehr zu bewältigen, darunter sieben Brände, 45 technische Hilfeleistungen und elf Einsätze im Rahmen der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung. Zu Jahresanfang beginnend mit einigen Verkehrsunfällen, darunter eine Zug-Kollision sowie immer öfters alarmiert durch die „eCall“-Systeme moderner PKW waren die Aktiven mit Türöffnungen, Ölspuren und einigen Unwettereinsätzen wieder in allen Einsatzbereichen gefordert. In den Sommer- und Herbstmonaten begann die „heiße Zeit“ mit zahlreichen Bränden. Besonders einschneidend blieb der Kellerbrand im „Arracher Hof“ in Erinnerung, welcher den Einsatzkräften alles abverlangte. Auch gab es in Rimbach und Hudlach mehrere Brände zu beklagen. Ein außerordentlicher Einsatz war die Schadstoff- bzw. Gasmessung im Lohberger Raiffeisenbankgebäude, wo ein Geldautomat gesprengt wurde. Das Jahresende ging mit zahlreichen Schneebrucheinsätzen zu Ende, wo die Aktiven teils Tag und Nacht gefordert waren. Zufrieden konnte Schmid auf 49 Ausbildungen und Übungen zurückblicken, darunter auch wieder mehrere Gemeinschaftsübungen und der alljährliche Besuch in den örtlichen Kindergärten. „Leider wurde nur ein Leistungsabzeichen absolviert“, mahnte Schmid und bat um eine deutliche Steigerung im neuen Jahr. Sechs Aktive absolvierten den Atemschutz-Leistungsbewerb mit der Stufe Gold in Amberg. Interessant für alle Mitwirkenden war der Verkehrssicherheitstag auf dem Seeparkgelände, wo die Feuerwehr eine THL-Schauübung veranstaltete. Mit Stand zum 31. Dezember 2023 konnte die Feuerwehr 88 Aktive zählen, wovon 47 mindestens einmal ausgerückt sind und 51 mindestens eine Übung besucht haben. In Summe wurden mit allen Fahrzeugen 6479 Kilometer zurückgelegt und 3120 Mannstunden, ohne Berücksichtigung der Stunden in den Sondereinheiten wie UG und Flughelfer, absolviert. Anschließend nahm Schmid zusammen mit Vorsitzendem Lohberger sowie Bürgermeister Gerhard Mühlbauer die Ehrungen und Beförderungen vor. Bei den technischen Neuerungen ließ Schmid den Umbau des Versorgungs-LKW Revue passieren, welcher größtenteils in Eigenleistung erfolgte. Bei seiner Vorschau auf 2024 verwies er auf das geplante THL-Seminar mit der Firma „Weber Hydraulik“, einen Ausbildungstag bei der staatlichen Feuerwehrschule Regensburg sowie eine mehrmonatige THL-Grundausbildung.
„Wir befinden uns aktuell in sehr schwierigen Zeiten“, so Jugendwart Michael Kraus bei seinem Rückblick auf das Jahr der Jugendfeuerwehr. Positiv in Erinnerung blieben die Christbaumsammelaktion, Altkleidersammlung sowie das traditionelle „Ramma Damma“, wo die Jugendarbeit wieder großen Anklang in der Bevölkerung erfuhr. Stolz blickte Kraus auf den im Seeparkgelände veranstalteten Jugendwettbewerb, dieses Mal für die Inspektionen Bad Kötzting und Furth im Wald, zurück, wobei die Feuerwehr Arrach dieses Mal „leider nur Ausrichter der Veranstaltung war“, da keine Gruppe auf die Beine gestellt werden konnte. Außerdem beteiligte man sich an der Jugendgemeinschaftsübung in Lohberg sowie am Wissenstest in Lam. Auch ein GoKart-Ausflug nach Teisnach stand als willkommene Abwechslung auf dem Programm. Derzeit könne man lediglich neun Jugendliche zählen, so Kraus mit Sorge in die Zukunft blickend. „Der Stand wird sich leider weiter dezimieren“. Auch die Rückgewinnungsaktion brachte keinen nachhaltigen Erfolg. „Die Jugendlichen wandeln sich und es stehen heutzutage viele andere Interessen im Vordergrund“, so Kraus zur Ursache der geringen Jugendanzahl. Dennoch konnte er stolz auf insgesamt 370 Jugendstunden zurückblicken, wobei er seinen Jugendwartkollegen Christian Aschinger und Daniel Frisch für die Unterstützung dankte.
Leiter Atemschutz Simon Pfeffer ließ das vergangene „Ausnahmejahr“ Revue passieren. „Ein Jahr, welches sich hoffentlich nicht wiederholen wird“, so Pfeffer an die Aktiven. Beim Rückblick auf die Einsätze betonte auch er besonders den Kellerbrand im „Arracher Hof“, wo die Atemschutzgeräteträger mit 800 - 900 °C Hitze zu kämpfen hatten, welche die Ausrüstung und Einsatzkleidung stark beschädigte. „Hier zahlten sich unsere Investitionen in die neuesten Schutzanzüge und Flammschutzhauben aus, welche schlimme Verletzungen verhinderten“, so Pfeffer mit Dank an die Gemeinde. Derzeit kann die Feuerwehr auf 26 Atemschutzgeräteträger blicken, davon alle mit gültiger G 26.3-Untersuchung. 17 davon waren im vergangenen Jahr mindestens einmal im Einsatz. Bei den Übungen stand neben der jährlichen UVV-Belehrung wieder ein Standard-Zimmerbrand, die Atemschutzstrecke Furth im Wald sowie die Vorbereitung für den Atemschutz-Leistungsbewerb in Amberg auf dem Programm.
Anschließend ging Vorsitzender Andreas Lohberger zu den Neuwahlen über. Als Wahlvorstand fungierte Ehrenkreisbrandrat a.D. Johann Weber, als Wahlhelfer assistierten ihm KBM Konrad Kellner und Ehrenkreisbrandmeister a.D. Josef Pritzl. Es folgten die schriftlichen Wahlen des ersten und zweiten Vorsitzenden, des Schriftführers und dessen Stellvertreter, des ersten und zweiten Kassiers mit Kassenprüfern, des Vertrauensmannes, der Mitglieder des Vereins, des ersten und zweiten Fahnenträgers sowie des Uniformwarts.
Neben mehreren Satzungsänderungen und Anpassung der Geschäftsordnung stand abschließend besonders die Gründung einer Kinderfeuerwehr im Fokus. „Wir hoffen, dadurch einige aktive Feuerwehrler gewinnen zu können“, so Lohberger einführend. Die Zeit bis zum 18. Geburtstag sei lang und man müsse versuchen, die Kinder und Jugendlichen möglichst früh an den Feuerwehrdienst heranzuführen. Dafür wird auch einiges an Personal benötigt, neben der Kinderbetreuung selbstverständlich auch aus der aktiven Mannschaft. „Eine Aufgabe mit Sinn für die Kinder, nicht nur zur Entlastung der Eltern“, betonte Lohberger. Der erste Schritt ist mit dem genehmigten Antrag im Gemeinderat bereits getan, sodass für alle Beteiligten bereits Versicherungsschutz besteht. Aktuell läuft die Vorbereitung bis Ende des Jahres in vollem Gange, sodass Anfang 2025 „hoffentlich voll durchgestartet werden kann“. Mit einer großen Mehrheit wurde die Gründung der Kinderfeuerwehr befürwortet. „Ein wichtiger Schritt in die Zukunft“, so Lohberger dankend an die Mitglieder.
Bei seinem Grußwort dankte Bürgermeister Gerhard Mühlbauer den Versammelten für ihren ganzjährigen, ehrenamtlichen Einsatz im „Dienst am Nächsten“, egal ob in der aktiven Mannschaft oder im Verein. Das Vereinsleben der Feuerwehr bereichere sämtliche Veranstaltungen im Gemeindegebiet, von der Seeweihnacht bis zu Gedenktagen wie dem Volkstrauertag. „Eure geopferte Freizeit zum Wohl der Bürger verdient höchsten Respekt“, so der Bürgermeister.
Kreisbrandmeister Konrad Kellner bereitete unter allen Tagesordnungspunkten besonders die Gründung der Kinderfeuerwehr große Freude. „Ein wichtiges Zeichen für die Zukunft, wofür ihr immer meine vollste Unterstützung haben werdet“, so Kellner dankbar. Leider zeige sich bei den Einsatzzahlen wieder ein deutlicher Trend nach oben, wobei jedoch stets ausreichend Personal zur Verfügung stand. Die Doppelbelastung durch die Sondereinheiten neben dem „normalen“ Feuerwehrdienst sei nicht zu unterschätzen und gebührt höchste Anerkennung. Mit Blick auf die aktuelle Mitglieder-Durststrecke bei den Jugendfeuerwehren blickt Kellner optimistisch in die Zukunft. „Die Zeiten werden mit Sicherheit bald wieder besser“, so der Kreisbrandmeister.
Ärmelstreifen für langjährige aktive Dienstzeit:
10 Jahre: Tobias Brandl, Anna Eckl, Nadine Eckl, Romana Eckl, Simon Meindl
20 Jahre: Mathias Multerer
30 Jahre: Andreas Klingseisen, Gerhard Mühlbauer
Beförderungen:
Zum Feuerwehrmann: Tobias Mühlbauer, Jonas Meindl
Zum Oberfeuerwehrmann/frau: Romana Eckl, Simon Meindl, Christoph Aschenbrenner, Marius Weinfurtner, Thomas Pfeffer
Zum Hauptfeuerwehrmann: Alfons Silbermann
Neuwahlen des Feuerwehrvereins:
- Vorsitzender: Andreas Lohberger
- Vorsitzender: Gerhard Mühlbauer
Schriftführer: Georg Prantl
stellvertretender Schriftführer: Thomas Pfeffer
- Kassier: Martin Hupf
- Kassier: Thomas Pfeffer
- Kassenprüfer: Andreas Geiger jun.
- Kassenprüfer: Tobias Koller
Vertrauensmann: Stephan Schmid
Mitglieder des Vereins: Jochen Frisch, Daniel Frisch, Franz Aschenbrenner jun., Stefan Drexler
Fahnenträger: Christoph Aschenbrenner
Stellvertretender Fahnenträger: Dominik Gierstl
Uniformwart: Thomas Pfeffer